Das Vorgehen

In den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Altenpflegeeinrichtungen unter schwierigen Umständen versucht, die soziale Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner aufrecht zu erhalten. Da länderspezifische Unterschiede bestehen, die Möglichkeiten und Herausforderungen je nach Einrichtung variieren und eine jede Bewohnerin und ein jeder Bewohner besondere Bedürfnisse und Bedarfe hat, können Pflegende häufig besonders gut abschätzen, welche Maßnahmen funktionieren und welche nicht. Das bedeutet nun nicht, dass ein Herangehen immer für alle Situationen und Menschen angemessen ist – im Zentrum soll immer die jeweilige Person mit ihren Wünschen und Erwartungen stehen. Trotzdem ist es sinnvoll, Lösungen anderer Pflegender abschauen zu können oder sich über Maßnahmen auszutauschen. Um die alltäglichen Erfahrungen mit Maßnahmen zu sozialer Teilhabe zu sammeln und einer breiteren Pflegeöffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde deshalb ein Online-Survey durchgeführt.

Ein Link zum Survey mit 14 Fragen wurde an 10.472 E-Mail-Adressen von Altenpflegeheimen in ganz Deutschland versendet. Im Fragebogen konnten Antwortende ausführen, welche Interventionen sie in den vergangenen Monaten ausgeführt hatten, um den Bewohner*innen der Einrichtung soziale Teilhabe ermöglichen und den Kontakt zu Angehörigen und Freunden außerhalb der Einrichtung aufrechterhalten können. Außerdem wurden die Auswirkungen der Pandemie auf Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen und mögliche Vorbereitungen für zukünftige Herausforderungen abgefragt. Die Interview-Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet und flossen vor dem Hintergrund einer Literaturrecherche in PubMed und themenbezogenen Expert*inneninterviews in die Beiträge zu den jeweiligen Maßnahmen ein. Direkte Zitate zu Maßnahmen auf dieser Seite wurden dabei lediglich grammatikalisch, nicht aber inhaltlich geändert.

Das Survey füllten 139 Personen aus (Stand: 07.09.2020). Die folgenden Graphiken zeigen die Zusammensetzung der Befragten. Die Zahlen in den Graphiken beziehen sich auf die reale Anzahl, nicht Prozentwerte. Die Beantwortung der Fragen zur Einrichtung war freiwillig, die Angaben beziehen sich also auf gegebene Antworten, wobei jeweils mehr als 75% der Befragten diese Angaben machten (Wer es ganz genau wissen will, wird hier fündig).

Neben Informationen aus nationalen und internationalen Pflegeleitlinien, der Forschungsliteratur und einzelnen themenspezifischen Interviews mit Expert*innen konnte auch auf die S1-Leitlinie „Sozialen Teilhabe und Lebensqualität in der stationären Altenhilfe unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) zurückgegriffen werden. Die Entwicklung der Leitlinie wurde von Prof. Halek geleitet und durch die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) e.V. in Person von Prof. Daniela Holle von der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum koordiniert.

Ein besonderer Dank gilt den Expert*innen, die uns mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen unterstützt haben:

  • Dr. Beatrix Döttlinger
  • Beate Fröhlich, Danuvius Haus Ingoldstadt
  • Christian Müller-Hergl, Hochschule Osnabrück
  • Prof. Dr. Angelika Sennlaub, Hochschule Niederrhein